Biografie
Kerstin Reinhardt, geboren 16.09.1966 in Hünfeld, lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist freischaffende GYROTONIC® Trainerin, GRYOKINESIS® Lehrerin, CMA (Certified Movement Analyst), und Tänzerin. 1991 Ausbildung und Arbeit als staatl. geprüfte Gymnastiklehrerin. Tänzerin in verschiedenen Tanz- und Performanceprojekten. Neben Improvisation, Auseinandersetzung mit Experimenteller Anatomie, Body-Mind-Centering und Hands-on Technik. 1995 Ausbildung in Laban/Bartenieff Bewegungsstudien-LBBS (Berlin) zum Certified Movement Analyst, zertifiziert und anerkannt von LIMS, Laban Institute of Movement Studies, New York. Sie unterrichtet eigene Kurse und Workshops im In- und Ausland. Lehrbeauftragte für LBBS an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, Berlin. 2000 absolvierte sie die Ausbildung zum Certified GYROTONIC® Trainer, Level I in Rom bei Juliu Horvath und arbeitet seitdem intensiv mit diesem Material im Bereich Bewegungscoaching und Einzelarbeit. 2002 Ausbildung zum Certified GYROKINESIS® Teacher, Level I in Stuttgart. Mit der Musikerin Inka Janßen gründete sie das Performanceprojekt „Electric Mistress deLuxe“.
Bewegung gehörte immer zu meinem Leben. Als kleines
Kind habe ich im Wohnzimmer zum Fernsehballett getanzt, turnte später
im Verein, spielte Volleyball. Nach dem Abitur verbrachte ich einige Zeit
im Ausland. Dann zog ich nach Berlin, machte aber gleichzeitig verschiedene
Aufnahmeprüfungen an Tanztherapieschulen in anderen Städten. Doch
Berlin faszinierte mich – ich wollte nicht woandershin. So ging ich
auf die Sportschule des Landessportbundes Berlin, an der eine Ausbildung zur
Gymnastiklehrerin angeboten wurde.
Wie ein magischer Faden zieht sich seitdem die Idee der freien, kreativen
Bewegung durch mein Leben. Inspiriert von Irene Hansen, einer passionierten
Bewegungslehrerin, studierte ich Laban. Er war Tanzlehrer in den 20er Jahren
und begründete den Ausdruckstanz. Antja Kennedy bot gerade ein Programm
in Berlin an: Laban/Bartenieff Bewegungsstudien. Ich lernte Bewegungen weiter
zu verfeinern, mich von der inneren Muskulatur heraus zu bewegen, lernte Abläufe
genau zu beobachten und zu beschreiben. Ein fantastisches Handwerkszeug, um
Bewegung in all seinen Facetten und Möglichkeiten zu verstehen. Eine
Lehrerin aus dem Programm, Karen Sherwood - zudem GYROTONIC®
Trainerin in Seattle - zeigte uns ein Video über die Trainingsmethode.
Ich war begeistert: Eine „Yoga-Maschine“, mit der man den Körper
fließend, kreisend, spiralig bewegen und gleichzeitig Beweglichkeit
und Kraft aufbauen konnte, gab es nicht auf dem Fitness- bzw. Bewegungsmarkt!
Nach einer Probestunde bei Anke Hauerstein, die das System von New York nach
Berlin brachte, war klar, dass GYROTONIC®
nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken war. Ich trainierte in ihrem Studio
in der Blücherstraße, lernte die „7 Progressions“,
wie die einzelnen, aufeinander aufbauenden Trainingsstufen damals noch hießen.
Machte im März 2000 die Ausbildung in Rom bei Juliu Horvath, dem Begründer
von GYROTONIC®. Zwei
Jahre später folgte die Ausbildung zur GYROKINESIS®
Lehrerin in Stuttgart bei Heike Labude.
Seitdem arbeite ich als Trainerin, Lehrerin, Personal Trainerin, Bewegungschoach,
gebe Einzelstunden und Gruppenunterricht - und bin von dieser Arbeit begeistert!
Immer wieder finde ich es spannend zu beobachten, wie komplex Bewegung ist
– und wie einfach. Ich möchte „menschengemäße“
Bewegung vermitteln, natürliche, organische Abläufe, die dem natürlichen
Bewegungspotential des Menschen entsprechen, im Unterschied zu mechanisch-
funktionellen Stereotypen wie sie häufig im Fitnesstraining anzutreffen
sind. Es bleibt eine Suche - nach verfeinertem Körperbewusstsein, ungehemmten
Fluss, inneren Verbindungen, nach dem eigenen individuellen Bewegungspotential.
Eine weitere Facette meiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff
„Energie“. Dabei interessiert mich weniger die Frage, ob und auf
welche Weise Energie im Körper wirkt, sondern wie energetische Konzepte
mit Bewegung korrelieren bzw. effektiv in Einklang zu bringen sind. Wann verschwende
ich meine Energie? Welche Bewegungen stimulieren den Energiefluss? Wie lerne
ich, Atem und Bewegung zu harmonisieren? Juliu Horvaths Erkenntnisse, sowie
verschiedene östliche Lehren über Atmung und Energiefluss geben
mir die nötigen Anregungen.
Ein verfeinertes Körperbewusstsein, das Zusammenspiel von physischem
und Energiekörper setzen Seelenregungen frei und lassen Erfahrungen zu,
die wiederum im Bewusstsein eine Art Abdruck, eine Art Spur hinterlassen.
Ungünstige, eingefahrene Bewegungsmuster, die dem Körper womöglich
schaden, werden bewusst. Die Einsicht in das eigene Verhalten bildet die Basis
zu Veränderung. Als Personal Trainerin unterstützte ich diesen Prozess.
Es ist für mich faszinierend zu beobachten, wie ein freier, aufgerichteter
Körper, Seele und Geist positiv beeinflusst. Das gleiche gilt natürlich
auch umgekehrt: wie ein Körper lernt und sich verändert, wenn die
Seele im Fluss und der Geist offen ist.
„Constant change is here to stay.” (Irmgard Bartenieff)